Österreichische Anons defacen Burschenschafts-Website

Die Website der österreichischen Butschenschafter wurde am Dienstag Opfer eines Defacements von Anonymous Aktivisten. Dabei wurde die Startseite der Homepage des Wiener Kooperationsringes (WKR) mehrfach ausgetauscht und zum Beispiel durch Symbolen der Sowjetunion ersetzt.

Zugleich wurde via Twitter auf die Aktion mit den Worten GOTTA CATCH ‚EM ALL!, wodurch auf die verschiedenen ausgetauschten Symbole hingewiesen wurde, aufmerksam gemacht. Neben dem WKR wurden noch die Webseiten von mindestens zwei weiteren Burschenschaften gedefaced. Inzwischen funktionieren aber alle Homepages normal.

Hintergrund der Tat
Die Aktion der österreichischen Anonymous war nicht zufällig auf den 8. Mai gelegt. Am diesem Tag gedenken viele Länder, darunter auch das offizielle Österreich, der Kapitulation Nazi-Deutschlands 1945. Jedoch kommt es am 8. Mai auch traditionell zu Gedenkveranstaltungen für Gefallene des Krieges durch den WKR. Gedenkveranstaltungen. Dabei werden am symbolträchtigen Heldenplatz, an dem einst Hitler den Anschluss Österreichs verkündete, Kränze niedergelegt. Gedacht wird dabei neben einfachen Soldaten, auch an einige Mitglieder der SS und SA, sowie sonstigen Amtsträgern des damaligen Regimes gedacht. Damit wurden die Aktionen der Burschenschafter wiederholt zum Schauplatz für Nazi-Nostalgiker und Treffpunkt rechter Aktivisten. Auch Vertreter der FPÖ nahmen regelmäßig an diesen Veranstaltungen teil.

Aus diesem Grund kam es in den letzten Jahren vermehrt zu Kritik an diesem Gedenken von linken Parteien und Organisationen der Zivilgesellschaft wie zum Beispiel SOS Mitmensch. Besonders im letzten Winter kam es im Zuge des WKR Balles zu Ausschreitungen zwischen linken und rechten Gruppierungen.

Die Aktion der österreichischen Anonymous gegen die Burschenschafter kam wenig überraschend, hatte man sich doch schon zuvor gegen rechte Gruppierungen ausgesprochen. Zugleich stand die Plattform zuletzt aber auch unter heftiger Kritik, da sich eine Aufdeckung politischer Skandale am 1. April lediglich als Aprilscherz erwies.

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