Carport errichten – Tipps zur richtigen Planung

Carport Bild: @robypangy via Twenty20

Nicht vor jedem Haus in Österreich findet sich Platz für eine Garage, in der das Auto über Nacht und bei Schlechtwetter steht. Optional zur Garage kann ein Carport hilfreich sein und als adäquater Ersatz für Garagen dienen.

Vor und während dem Bau sollte man wichtige Aspekte beachten und bedenken, dass die Errichtung halboffener Fahrzeugunterstände von der zuständigen Behörde an der Donau genehmigt werden muss.

Je nach Lage und Abstand zum Nachbargrundstück kann die Notwendigkeit bestehen, den Nachbarn in seine Planung einzubeziehen und sich sein Okay für die Errichtung des Carports einzuholen. Das Hauptaugenmerk ruht auf der Planungsphase, in der ein Großteil aller essenziellen Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu erledigen sind.

Die häufigsten Fehler bei der Errichtung von Carports

Trotz einfach montierbarer Bausätze ist die Fehlerquote beim Bau von Fahrzeugunterständen enorm. Ehe ein Bauherr mit seinem Projekt startet, sollte er sich daher fragen, ob er allen Anforderungen gewachsen ist und sich die Errichtung des Fahrzeugunterstandes zutraut. Wenn es bei dieser Selbsthinterfragung zu Herzklopfen und Zweifeln kommt, lohnt es sich, die Errichtung an einen Profi auszulagern und auf diesem Weg Fehler auszuschließen.

Wird das Carport direkt am Haus montiert, sollte man neben den bauspezifischen Details beachten, dass die Fassade ausreichend tragfähig sein, oder dass sie auf das Gewicht des Unterstandes für das Auto vorbereitet werden sollte. Im Folgenden werden die häufigsten Fehler aufgelistet und erläutert, wie es dazu kommt und wie man diese Problematiken vermeiden kann.

Planungsfehler: Wenn die Zeit zu knapp ist

 

Die Entscheidung ist gefallen und die Familie hat beschlossen, dass der Fahrzeugunterstand gebaut wird. Wichtig ist nun, dass alle Faktoren, die in Zukunft von Bedeutung sein könnten, in die Planung einfließen. Nutzt die Familie derzeit nur ein Auto und hat zwei beinahe volljährige Kinder, ist offensichtlich, dass sich die notwendige Stellfläche in der nächsten Zeit erhöhen wird. Hat man ein Carport mit erweiterbarer Fläche geplant, steht der Zusatznutzung nichts im Weg. In allen anderen Fällen könnte es dazu kommen, dass nur der Abriss und Neubau die veränderten Bedürfnisse erfüllen.

Das ist kostenintensiv und damit keine Option. Wer bereits in der Planungsphase über mögliche Veränderungen nachdenkt, spart sich den anschließenden Ärger und kann sich darauf verlassen, dass er die Stellplätze für alle Fahrzeuge der Familie flexibel baut. Ein weiterer Punkt im Bereich fehlerhafter Planung beruht darauf, dass die Statik übersehen wird. Um eine Genehmigung zu erhalten, muss ein Architekt oder ein Statiker mit der Bauplanung beauftragt werden. Wichtig ist, dass der Fachmann über eine Spezialisierung in Österreich verfügt und sich mit den Gesetzen, die im Land entlang der Donau wichtig sind, auskennt.

Bauen ohne Baugenehmigung – ein kostenintensiver Baustopp droht

Ob die Überdachung für das Fahrzeug genehmigungspflichtig ist, hängt von seiner Größe ab. Da sich die Angaben in den einzelnen Regionen unterscheiden, sollte man den Weg zum zuständigen Bauamt gehen und sich eine Erkundigung einholen. Wer die Höchstmaße für den genehmigungsfreien Bau überschreitet und vor der Zustimmung der Baubehörde startet, muss mit einem Baustopp oder gar mit dem Abriss seines Projektes rechnen. Bauen ohne Genehmigung kann dazu führen, dass

  • + die Bauphase von jetzt auf nachher stoppt
  • + die zuständige Behörde einen Abriss oder Rückbau verlangt
  • + nachträglich keine Genehmigung erteilt wird
  • + dem Bauherrn durch den Baustopp erhebliche Kosten entstehen
  • + es auch für Folgeprojekte keine Genehmigung gibt
  • + ein Streit mit den Anrainern vorprogrammiert ist.

Wer glaubt, dass die Behörde einen Schwarzbau nicht bemerkt, muss in der Realität oft mit dem Gegenteil rechnen. Der Nachbar, von dessen Haus aus man die Carports sieht, könnte dem Amt einen Tipp geben und dafür sorgen, dass die Behörde den Abriss anordnet.

Doch auch wenn der Nachbar einverstanden ist, muss man als Bauherr wissen, dass das Amt gelegentlich Mitarbeiter zur Prüfung von Schwarzbauten schickt. Es lohnt sich daher nicht, die Genehmigungspflicht zu umgehen und im Endeffekt hohe Kosten in Kauf zu nehmen und den Abriss zu begünstigen.

Statische Berechnungen eigenständig und ohne nötige Expertise vornehmen

Ohne eine professionelle statische Berechnung sollte der Bau nicht starken. Fernab der Tatsache, dass ein einstürzender Unterstand das eigene Auto und das Haus beschädigen könnte, ist der Eigentümer für alle Schäden haftbar, die herumfliegende Bauteile auf dem Nachbargrundstück oder im öffentlichen Raum nach sich ziehen.

Wer einen Fahrzeugschaden bei der Versicherung meldet, muss im Regelfall einen Nachweis über die professionell errechnete Statik erbringen. Ist das nicht möglich, wird die Versicherung nicht zahlen und der Schaden geht zu eigenen Lasten. Ausgenommen sind Fahrzeugunterstände, die man als Bausatz beim Experten kauft.

Hier sind alle Bauteile ausreichend massiv und es gibt einen Plan, der vom Statiker erstellt und dem Set beigelegt wurde. Handelt es sich um genehmigungspflichtige Carports, kann der Bauantrag ohne einen Plan zur Statik nicht eingereicht werden. Die eigenen Berechnungen reichen ohne nachweisliche Kompetenz in diesem Bereich nicht aus und führen zur Ablehnung durch die Baubehörde. Der Bauherr sollte wissen, dass die Statik die Grundlage für einen sicheren, robusten Bau ist.