Österreichisches Brauchtum – weil Feiern verbindet

Vor allem im ländlichen Raum zeichnet die Österreicher Fleiß, Überlebenskunst und Optimismus aus. Der spiegelt sich in den vielen Festen wider, bei denen das Leben, die Ernteerfolge und religiöse Besonderheiten gefeiert werden. Besucher finden praktisch ständig ein Brauchtum, das entweder gerade vorbereitet wird oder mit großer Lebensfreude gerade in Gange ist.

Die Jungen haben die Alten nicht vergessen

Einst waren das Brauchtum in Österreich eine seltene Gelegenheit, sich in unterschiedlichen Regionen zu treffen und dem Alltag zu entfliehen. Handel, persönlicher Austausch und Volksvergnügen fanden weniger spektakulär als heute statt. Das Feiern um des Feiern willens haben allerdings die jungen Österreicher ihren Vorfahren abgeschaut. Inzwischen strömen Besucher von weit über den Regionalgrenzen zu den hiesigen Traditionen.

Österreichische Kräuterfeste

Manches wenig bekannte Kräutlein bietet in den rauen Alpen Österreichs seine erstaunlichen Heilkräfte kostenlos an. Wanderführer führen Outdoorfans zu verschiedenen Jahreszeiten gerne zu den Plätzen der verborgenen Schätze der Natur, teilweise auf anspruchsvollen Kraxelwegen. Zu Himmelfahrt feiern viele österreichische Wanderdörfer, das Weinviertel oder die Region Hochkönig das heilsame Geschenk mit Erlebnisevents und Kostproben. Wer sanfte Hilfe gegen Erkältungen oder Zipperlein nicht direkt mit Kräutertees vom Bauernhof behandeln kann, findet sie notfalls in der Online Apotheke als Tropfen, Tinkturen oder ähnlich wohltuende Präparate.

Ein Hoch der alpenländischen Blütenpracht

Was in den Alpen wächst, muss hartes Wetter und karge Nährstoffversorgung abkönnen. Typisch begrüßt die Narzisse leuchtend hell den Frühling. In Altaussee, Grundlesee und Bad Aussee ist das Vorbereiten des Narzissenfestes abwechselnd eine monatelange Aufgabe für Bastelkünstler und Gärtner. Pro Jahr in einem der Orte zieht Ende Mai beim Narzissenfest ein Korso mit meterhohen Drahtfiguren durch die Straßen. Jeder Ort duftet dann ringsum betörend, während eine Jury die schönsten Narzissenskulpturen mit Preisen bewertet. Besucher und Einheimische kommen bei volkstümlicher Musik, den Auftritten der hiesigen Trachtenvereine und regionaler Alpenküche auf ihre festlichen Kosten.

Brauchtum Basis auch in Unternehmen

Jean Jaurès wird die Aussage zugesprochen »Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.« Im Vorarlberg ist der Almauftrieb im Frühjahr und der Almabtrieb im Herbst ein Volksfest mit den heimischen Kühen als Hauptakteure. Mit Geläut und grünem Schmuck sowie bunten Bändern ziehen sie zu und von ihren Weiden, die auf bis zu 2.000 Meter Höhe in den österreichischen Alpen liegen. Ebenfalls jahrhundertealt ist das Tiroler Gauderfest in Gauderlehen. Alle regionalen Generationen treffen sich hier zum Bauernmarkt mit selbst produzierten Leckereien, Schnitzereien und zum unverzichtbaren Ranngler-Wettbewerb der hiesigen Burschen.

Riesiger Salzburger Herbst

Alljährlich im Herbst stemmen die Junggesellen aus Salzburg und dem Umland die Riesenfigur des Samson im Lungau durch den Ort. Allein für diese Prozession mit 6,5 Meter hoher und 80 Kilogramm schwerer Figur, in Begleitung zweier Zwerge und umrahmt vom Samsonwalzer der Musikkapelle, strömen gefühlt mehr schaulustige Besucher nach Salzburg, als die Stadt Einwohner hat. Für die Vereine der Landjugend, Schützen und Trachtler gehört dieser Termin so fest in den Brauchtumkalender wie Erntedank.

Fazit: Österreich lebt seit Jahrhunderten sein Brauchtum, in Handwerk, Kräuterkunde und Lebensart. Praktisch jeden Monat finden sich Besucher in einem Landesteil mitten in Musik, kulinarischen Spezialitäten und farbenprächtigen Umzügen wieder. Was einst aus dem Wunsch nach Begegnungen entstand, zieht heute Besucher von nah und fern zu den Spektakeln.