Urteil im Bitcoin-Mining Prozess: Gaming-Unternehmen wird schuldig gesprochen

Schlag gegen Bitcoin-Miner – in den USA hat ein Gericht ein Spielunternehmen verurteilt, weil es fremde Computer zum Zweck des Minings der teuren Online-Währung ausgenutzt hat.

Was vorgefallen war:
Das Unternehmen E-Sports Entertainment, kurz ESEA, hatte Game-Server bereit gestellt, auf denen die Spieler aktuelle Online-Titel und MMORPGs spielen konnten. Um Zugang zu den Servern zu bekommen, wurde allerdings vorausgesetzt, dass eine Anti-Cheat Software auf die PCs der User heruntergeladen wurde. Was zunächst wie eine Schutzmaßnahme für die Spieler aussah, hatte aber noch eine ganz andere Funktion. Denn die Software funktionierte die PCs der Spieler zu Mining-Stationen für Bitcoins um und installierte dafür unbemerkt entsprechende Tools. Diese arbeiteten sogar, wenn der Computer nur im Standby lief.
Bis zum Mai 2013 waren knapp 14.000 Rechner ohne das Wissen ihrer Besitzer Teil dieses Botnetzes gewesen und farmten knapp 30 Bitcoins mit einem umgerechneten Gesamtwert von 3.500 Dollar zusammen, bevor die Aktion der ESEA auffiel und die Server abgestellt wurden.

Die Folgen:

Die Generalstaatsanwaltschaft von New Jersey stellte Strafantrag gegen ESEA. In dem folgenden Prozess wurde festgestellt, dass das generierte Geld auf verschiedene Wallets verteilt und gegen reales Geld eingetauscht wurde. Für diese Aktion wurde ESEA nun zu einer Strafzahlung von insgesamt 1 Million Dollar verurteilt. Zunächst muss das Unternehmen aber nur eine Zahlung von 325.000 Dollar leisten, der restliche Betrag wird zur Bewährung ausgesetzt.

In den nächsten zehn Jahren darf ESEA nicht noch einmal auffällig werden und ohne Zustimmung der Kunden Software auf deren PCs installieren. Darüber hinaus muss das Unternehmen offen legen, welche Daten mit dem Mining-Tool von den Kunden gesammelt wurden. Kommt ESEA den Auflagen nicht innerhalb der Fristen nach, werden die restlichen 675.000 Dollar fällig.
Die Gründer des Unternehmens gaben bekannt, dass sie die Entscheidung des Gerichtes akzeptieren werden, dies allerdings kein Schuldeingeständnis sei. Denn nach ihrer Meinung wäre der Bitcoin-Betrug ausschließlich von einem Entwickler-Team bei ESEA durchgeführt worden, ohne dass die Chefetage etwas davon mitbekommen hätte.